Mycrobez
«Die Ideale und Möglichkeiten wachsen bei jedem erreichten Meilenstein mit uns mit»
Pax engagiert sich aus Überzeugung für nachhaltige Entwicklungen in den Dimensionen Ökonomie, Soziales und Ökologie. Weil nur nachhaltig wirtschaftende Unternehmen langfristig Erfolg haben können. Darum unterstützt Pax mit der gleichen Überzeugung die Swiss Sustainability Challenge der Fachhochschule Nordwestschweiz, die sich an junge Unternehmen und Teams richtet, die sich mit ihren Projekten für Nachhaltigkeit einsetzen. Zum Beispiel Mycrobez, 2019 mit dem 1. Platz ausgezeichnet.
Der Pilz: eine schier unbegrenzte Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten
Mycrobez gibt eine Antwort auf die immense Plastikverschmutzung und das Artensterben und macht es möglich, dass Plastik als Verschleissmaterial im Massenmarkt abgelöst und durch einen kreislaufwirtschaftlichen Materialstandard ersetzt wird. Mycrobez verbindet Pilzwurzeln mit diversen Bioabfällen und züchtet so einen 100 Prozent natürlichen und abbaubaren Schaumstoff. «Wir wollen die Forschung an Pilzen und ihren Möglichkeiten fördern», sagt Moritz Schiller, Mitgründer von Mycrobez und CMO.
Schnelles Wachstum, grosse Ziele und handfeste Beweise
Das Magazin Brand eins hat Sie und Mycrobez als «Hoffnung auf die ökologische Zukunft der Verpackungstechnik» beschrieben? Wo stehen Sie mit Mycrobez heute, ein Jahr später?
Moritz Schiller: Ein Jahr später können wir auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2023 zurückblicken, in dem wir alle unsere Meilensteine zeitgerecht erreichen konnten. So konnten wir sowohl unser Team als auch unsere Infrastruktur weiter vergrössern und diverse Forschungserfolge verbuchen. Besonders stolz sind wir jedoch auf die strategischen Partnerschaften mit etablierten Institutionen, die uns auf unserem Weg zu einem kreislaufwirtschaftlichen Materialstandard unterstützen.
Sie stellen auf eine äusserst effiziente Art ein Myzelkomposit her, das hundert Prozent aus biologischen Reststoffen und Pilzgeflecht besteht. Wie und wann sind Sie auf diese Idee gekommen?
Ursprünglich ist unsere Idee aus einer Maturaarbeit entstanden, in der wir einen 3D-Drucker entwickelten, der lebendige Pilzzellen drucken konnte. Diese Idee führten wir dann bei uns im Weinkeller weiter und tüftelten begeistert ein paar Monate herum, bis wir schliesslich unseren ersten Prototypen in den Händen hielten: Eine schaumstoffähnliche, sterile Matrix, die zu 100 Prozent biologisch war.
Wie funktioniert Ihr Herstellungsprozess? Und warum ist dieser wegweisend?
Heute werden Pilzschaumstoffe noch manuell hergestellt, was bedeutet, dass diese aktuell um ein Vielfaches teurer als «herkömmliche», erdölbasierte Materialien sind. Dieses Problem löst Mycrobez, indem wir den Prozess gleichzeitig automatisieren und skalieren. Dies soll es ermöglichen, erstmals einen kreislaufwirtschaftlichen Werkstoff in den Massenmarkt zu bringen, der in Qualität, Preis und Durchsatzmenge mit konventionellem Plastik mithalten kann.
Wie gross ist das Potential von Myzel? In welchen Bereichen können Pilzzellen künftig Plastik vollständig ersetzen?
Der Pilz hat eine schier unbegrenzte Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten. Der Grossteil davon wurde bis jetzt noch nicht erforscht. Unser Werkstoff aus Pilz und Bioabfall findet beispielsweise in Bereichen wie Verpackung, Dämmung, Design oder Landwirtschaft Anwendung. Zu Beginn war diese sehr breite Anwendbarkeit eine Herausforderung für uns, da wir aufgrund der begrenzten Ressourcen einen klaren Fokus auf die Verpackungsindustrie setzen mussten. Doch wir erhalten laufend spannende Anfragen ausserhalb unserer Kernkompetenz, zum Beispiel für Surfboards, Möbel oder Bühneninstallationen.
Welche Ziele avisieren Sie mit Mycrobez – national und international?
Mycrobez hat grosse Ziele. Übergeordnet steht sicherlich, möglichst schnell so viel Plastikmüll zu mitigieren, wie nur möglich. Da wir für unser Material diverse niedere Reststoffe verwenden, arbeiten wir gleichtzeitig darauf hin, möglichst viel lokale Abfälle zu upcyclen. Auch wollen wir die Forschung an Pilzen und ihren Möglichkeiten fördern. Dieser Forschungsbereich wacht erst langsam auf und wurde aufgrund diverser Schutzrechte lange Zeit sehr stiefmütterlich behandelt. Mit unseren Partner*innen arbeiten wir darauf hin, das Potential der Pilze barrierefrei zur Verfügung zu stellen.
Sie wachsen sehr schnell. Gilt für Mycrobez: «The sky is the limit?»
Die Ideale und Möglichkeiten wachsen bei jedem erreichten Meilenstein mit uns mit. Das schnelle Wachstum wurde seit Beginn so geplant, um so rasch wie möglich einen ersten, handfesten Beweis liefern zu können. Nun, da das Kernteam fast vollständig ist, arbeiten wir neben Prozessvalidationen am weiteren Ausbau der Infrastruktur. Wir sind sehr gespannt, ob sich der kometenhafte Anstieg der vergangenen vier Jahre weiterzieht, und welche Herausforderungen noch auf uns warten.
Als Startup sind Sie dauernd am Forschen und Weiterentwickeln. Für Gedanken an die Berufliche Vorsorge bleibt wohl gar keine Zeit, oder doch?
Es stimmt, dass man im Jungunternehmer-Alltag oft an anderes als die berufliche Vorsorge denkt. Mit wachsendem Team wurde es für uns jedoch immer wichtiger, unseren Mitarbeitenden die beste Lösung anzubieten. Wir sind sehr froh über hervorragende Berater*innen, die uns in diesen Fragen unterstützen und eine ideale Lösung ausgearbeitet haben.
Moritz Schiller: Ein Jahr später können wir auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2023 zurückblicken, in dem wir alle unsere Meilensteine zeitgerecht erreichen konnten. So konnten wir sowohl unser Team als auch unsere Infrastruktur weiter vergrössern und diverse Forschungserfolge verbuchen. Besonders stolz sind wir jedoch auf die strategischen Partnerschaften mit etablierten Institutionen, die uns auf unserem Weg zu einem kreislaufwirtschaftlichen Materialstandard unterstützen.
Sie stellen auf eine äusserst effiziente Art ein Myzelkomposit her, das hundert Prozent aus biologischen Reststoffen und Pilzgeflecht besteht. Wie und wann sind Sie auf diese Idee gekommen?
Ursprünglich ist unsere Idee aus einer Maturaarbeit entstanden, in der wir einen 3D-Drucker entwickelten, der lebendige Pilzzellen drucken konnte. Diese Idee führten wir dann bei uns im Weinkeller weiter und tüftelten begeistert ein paar Monate herum, bis wir schliesslich unseren ersten Prototypen in den Händen hielten: Eine schaumstoffähnliche, sterile Matrix, die zu 100 Prozent biologisch war.
Wie funktioniert Ihr Herstellungsprozess? Und warum ist dieser wegweisend?
Heute werden Pilzschaumstoffe noch manuell hergestellt, was bedeutet, dass diese aktuell um ein Vielfaches teurer als «herkömmliche», erdölbasierte Materialien sind. Dieses Problem löst Mycrobez, indem wir den Prozess gleichzeitig automatisieren und skalieren. Dies soll es ermöglichen, erstmals einen kreislaufwirtschaftlichen Werkstoff in den Massenmarkt zu bringen, der in Qualität, Preis und Durchsatzmenge mit konventionellem Plastik mithalten kann.
Wie gross ist das Potential von Myzel? In welchen Bereichen können Pilzzellen künftig Plastik vollständig ersetzen?
Der Pilz hat eine schier unbegrenzte Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten. Der Grossteil davon wurde bis jetzt noch nicht erforscht. Unser Werkstoff aus Pilz und Bioabfall findet beispielsweise in Bereichen wie Verpackung, Dämmung, Design oder Landwirtschaft Anwendung. Zu Beginn war diese sehr breite Anwendbarkeit eine Herausforderung für uns, da wir aufgrund der begrenzten Ressourcen einen klaren Fokus auf die Verpackungsindustrie setzen mussten. Doch wir erhalten laufend spannende Anfragen ausserhalb unserer Kernkompetenz, zum Beispiel für Surfboards, Möbel oder Bühneninstallationen.
Welche Ziele avisieren Sie mit Mycrobez – national und international?
Mycrobez hat grosse Ziele. Übergeordnet steht sicherlich, möglichst schnell so viel Plastikmüll zu mitigieren, wie nur möglich. Da wir für unser Material diverse niedere Reststoffe verwenden, arbeiten wir gleichtzeitig darauf hin, möglichst viel lokale Abfälle zu upcyclen. Auch wollen wir die Forschung an Pilzen und ihren Möglichkeiten fördern. Dieser Forschungsbereich wacht erst langsam auf und wurde aufgrund diverser Schutzrechte lange Zeit sehr stiefmütterlich behandelt. Mit unseren Partner*innen arbeiten wir darauf hin, das Potential der Pilze barrierefrei zur Verfügung zu stellen.
Sie wachsen sehr schnell. Gilt für Mycrobez: «The sky is the limit?»
Die Ideale und Möglichkeiten wachsen bei jedem erreichten Meilenstein mit uns mit. Das schnelle Wachstum wurde seit Beginn so geplant, um so rasch wie möglich einen ersten, handfesten Beweis liefern zu können. Nun, da das Kernteam fast vollständig ist, arbeiten wir neben Prozessvalidationen am weiteren Ausbau der Infrastruktur. Wir sind sehr gespannt, ob sich der kometenhafte Anstieg der vergangenen vier Jahre weiterzieht, und welche Herausforderungen noch auf uns warten.
Als Startup sind Sie dauernd am Forschen und Weiterentwickeln. Für Gedanken an die Berufliche Vorsorge bleibt wohl gar keine Zeit, oder doch?
Es stimmt, dass man im Jungunternehmer-Alltag oft an anderes als die berufliche Vorsorge denkt. Mit wachsendem Team wurde es für uns jedoch immer wichtiger, unseren Mitarbeitenden die beste Lösung anzubieten. Wir sind sehr froh über hervorragende Berater*innen, die uns in diesen Fragen unterstützen und eine ideale Lösung ausgearbeitet haben.
Über Mycrobez
Mycrobez, gegründet 2019, hat den ersten, vollautomatischen Produktionsprozess für Myzelkompositen entwickelt und macht damit für den Massenmarkt eine vielversprechende, 100% natürliche Alternative für Schaumstoff auf vollständig kompostierbarer Pilzbasis möglich. Myzelkompositen sind Verbundsstoffe, bestehend aus organischen Industrieabfällen und Pilzwurzeln. Richtig gezüchtet, erreichen sie gleiche Materialeigenschaften wie beispielsweise Styropor, bauen sich jedoch nach Kontakt mit Wasser und Bakterien innerhalb von 20 bis 90 Tagen rückstandslos ab. Sie können problemlos in freier Natur entsorgt oder aber ein zweites Mal aufgewertet und als bodenrenaturierenden Dünger vermarktet werden. Mycrobez kann mit den nachhaltigen Alternativen zu den herkömmlichen erdölbasierten Kunststoffen die Verpackungsindustrie revolutionieren.