Pax und Pro Familia Schweiz lancieren erstes Schweizer Familienbarometer.
Veröffentlichung
04.04.2023
Mit dem Schweizer Familienbarometer lancieren Pax und Pro Familia Schweiz erstmalig ein Instrument, das Familien in der Schweiz jährlich den Puls fühlt. Die Erstausgabe der Befragung von mehr als 2’000 Familien zeigt: Obschon die Zufriedenheit mit dem eigenen Familienleben zurzeit hoch ist, befürchtet eine Mehrheit, dass sich die allgemeine Situation für Familien hierzulande in den nächsten Jahren verschlechtert. Krankenkassenprämien, Gesundheit und Wohnkosten sind die Themen, die Familien aktuell am meisten beschäftigen. Für die Zeit nach der Pensionierung und für Risiken wie Invalidität oder Arbeitsplatzverlust fühlt sich nur eine Minderheit ausreichend finanziell abgesichert. Insgesamt positiv beurteilt wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben.
Die Situation der Familien in der Schweiz ist geprägt von Vielfalt und stetigem Wandel. Mit dem Familienbarometer präsentieren Pax und Pro Familia Schweiz erstmals ein Instrument, das diese Entwicklung systematisch erfasst und die Lebensrealität von Familien in der Schweiz in regelmässigen Abständen abbildet.
Im Auftrag von Pax und Pro Familia Schweiz hat das Beratungs- und Forschungsunternehmen Empiricon AG 2’084 Familien in allen Landesteilen der Schweiz zu den Gebieten «Aktuelle Themen», «Situation und Erwartungen von Familien», «Finanzielle Situation», «Finanzielle Absicherung und Vorsorge», «Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben», «Vereinbarkeit von Beruf und Angehörigenbetreuung» und «Rollenaufteilung in der Familie» befragt. Bei der Auswertung wurde nach Sprachregion, Anzahl Kinder, Alter der Kinder und Familientyp unterschieden.
Der vollständige Bericht «Schweizer Familienbarometer 2023 – Was Familien in der Schweiz bewegt» ist unter familienbarometer.ch (aktiv ab dem 4. April 2023) frei abrufbar. Eine Auswahl der Resultate im Überblick:
Allgemeine Situation und dominierende Themen
Mehr als drei Viertel (76 Prozent) der Familien in der Schweiz sind mit ihrem derzeitigen Familienleben zufrieden. Gleichzeitig rechnen aber mehr als zwei Drittel (68 Prozent) damit, dass sich die allgemeine Situation für Familien in der Schweiz über die kommenden drei Jahre verschlechtern wird.
Krankenkassenprämien, Gesundheit und Wohnkosten sind die Themen, die Familien aktuell am meisten beschäftigen, gefolgt von Schulwesen/Bildungspolitik und Inflation. Andere aktuelle Gesellschaftsthemen, wie geopolitische Spannungen, Einwanderung oder Unsicherheiten in Folge von Kriegen beschäftigen Familien im Vergleich dazu weniger stark.
Am meisten verbessern liesse sich das Familienleben durch mehr finanzielle Ressourcen. Besonders ausgeprägt ist diese Meinung in der italienischen Schweiz und bei Einelternfamilien. Ebenfalls als stark förderlich für das Familienleben werden mehr Freizeit mit der Familie sowie ein tieferes Stressniveau erachtet.
Finanzielle Situation
Bei vier von zehn Familien (41 Prozent) reicht das Haushaltseinkommen nur knapp für das gemeinsame Familienleben und 6 Prozent kommen mit ihrem Einkommen nicht über die Runden. Besonders hoch ist der Anteil von Familien mit knappen finanziellen Ressourcen jeweils in der italienischsprachigen Schweiz, bei Familien mit kleinen Kindern und bei Einelternfamilien.
Mehr als die Hälfte der Familien (53 Prozent) gibt an, bereits einmal aus Kostengründen auf eine medizinische oder therapeutische Behandlung verzichtet zu haben. Noch höher liegt der Anteil in der französischsprachigen Schweiz und bei Einelternfamilien.
Vorsorge und Absicherung
In allen abgefragten Aspekten der finanziellen Absicherung und Vorsorge, von Invalidität über Arbeitsplatzverlust bis zur Pensionierung, gibt jeweils weniger als die Hälfte der Familien an, ausreichend abgesichert zu sein. Der Anteil von Familien, die sich unzureichend abgesichert fühlen, reicht je nach Thema von 34 Prozent bis 43 Prozent. Zwischen 18 und 25 Prozent der Familien wissen jeweils nicht, wie es um ihre eigene Absicherung und Vorsorge steht.
Für die Mehrheit der Familien (69 Prozent) ist es wichtig, ihren Kindern ein finanzielles Erbe hinterlassen zu können. Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz. Allerdings rechnet nur eine Minderheit (44 Prozent) mit einem Einkommen von 70 Prozent oder mehr des aktuellen Verdienstes nach der Pension. Zudem überwiegt mit 42 Prozent der Anteil an Familien, die sich betreffend Pensionierung unzureichend abgesichert fühlen.
Berufs- und Familienleben
Knapp zwei Drittel (64 Prozent) der Familien sind mit der Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben zufrieden. In der Romandie ist die Zufriedenheit etwas höher als in der übrigen Schweiz. Ebenfalls 64 Prozent der Familien sind zudem mit den von ihren Arbeitgebenden ergriffenen Massnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit zufrieden.
Weiter steigern liesse sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor allem, indem Arbeitgebende mehr Flexibilität bei der Einteilung der Arbeitszeit gewähren, vermehrt Möglichkeiten für Homeoffice schaffen und Teilzeitarbeit ermöglichen.
Rollenaufteilung
Die meisten Familien (78 Prozent), in denen die Partnerinnen und Partner im gemeinsamen Haushalt wohnen, sind mit der Rollenverteilung innerhalb der Familie zufrieden. Dennoch sehen 72 Prozent Verbesserungspotenzial und wünschen sich insbesondere in Bezug auf Zeit für sich selbst, bei den Aufgaben im Haushalt sowie bei der Kinderbetreuung eine gleichmässigere Verteilung zwischen den Partnerinnen und Partnern.
Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub
Jeweils ungefähr zwei Drittel (66 Prozent bzw. 64 Prozent) der Familien sind der Meinung, dass die Dauer des Mutterschafts- und des Vaterschaftsurlaubs zu kurz ist.
Philippe Gnaegi, Direktor Pro Familia Schweiz und Studienverantwortlicher, sagt: «Aus dem Modell der bürgerlichen Familie zu Zeiten der Industrialisierung hat sich über die Jahre die heutige Familienvielfalt in der Schweiz entwickelt. Mit dem Familienbarometer bilden wir die sich stetig wandelnde Situation von Familien in der Schweiz ab und schaffen damit eine wertvolle Diskussionsgrundlage für Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Verbänden.»
Yvonne Miller, Studienverantwortliche bei Pax, sagt: «Als genossenschaftlich verankertes Unternehmen bedient Pax die Bedürfnisse von Familien in den Bereichen finanzielle Vorsorge und Absicherung. Um Familien bei ihren finanziellen Vorsorgethemen unterstützen zu können, wollen wir die unterschiedlichen Situationen von Familien in der Schweiz kennen und verstehen. Mit unseren Dienstleistungen berücksichtigen wir den Wandel der Familien und die sich ändernden Anforderungen.»
Der vollständige Bericht «Schweizer Familienbarometer 2023 – Was Familien in der Schweiz bewegt» ist ab dem 4. April 2023 unter familienbarometer.ch abrufbar.
Über die Studie
Für das erste Schweizer Familienbarometer haben Pax und Pro Familia Schweiz im Zeitraum vom 16. November bis zum 8. Dezember 2022 insgesamt 2’084 Familien in allen Landesteilen der Schweiz über ein Online-Panel befragt. Mit der Durchführung der Befragung wurde das Beratungs- und Forschungsunternehmen Empiricon AG in Bern beauftragt. Um der Vielfalt heutiger Familienformen Rechnung zu tragen, wurden bei der Auswahl der Teilnehmenden keine Vorgaben oder Einschränkungen hinsichtlich Familienkonstellation gemacht.
Die Situation der Familien in der Schweiz ist geprägt von Vielfalt und stetigem Wandel. Mit dem Familienbarometer präsentieren Pax und Pro Familia Schweiz erstmals ein Instrument, das diese Entwicklung systematisch erfasst und die Lebensrealität von Familien in der Schweiz in regelmässigen Abständen abbildet.
Im Auftrag von Pax und Pro Familia Schweiz hat das Beratungs- und Forschungsunternehmen Empiricon AG 2’084 Familien in allen Landesteilen der Schweiz zu den Gebieten «Aktuelle Themen», «Situation und Erwartungen von Familien», «Finanzielle Situation», «Finanzielle Absicherung und Vorsorge», «Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben», «Vereinbarkeit von Beruf und Angehörigenbetreuung» und «Rollenaufteilung in der Familie» befragt. Bei der Auswertung wurde nach Sprachregion, Anzahl Kinder, Alter der Kinder und Familientyp unterschieden.
Der vollständige Bericht «Schweizer Familienbarometer 2023 – Was Familien in der Schweiz bewegt» ist unter familienbarometer.ch (aktiv ab dem 4. April 2023) frei abrufbar. Eine Auswahl der Resultate im Überblick:
Allgemeine Situation und dominierende Themen
Mehr als drei Viertel (76 Prozent) der Familien in der Schweiz sind mit ihrem derzeitigen Familienleben zufrieden. Gleichzeitig rechnen aber mehr als zwei Drittel (68 Prozent) damit, dass sich die allgemeine Situation für Familien in der Schweiz über die kommenden drei Jahre verschlechtern wird.
Krankenkassenprämien, Gesundheit und Wohnkosten sind die Themen, die Familien aktuell am meisten beschäftigen, gefolgt von Schulwesen/Bildungspolitik und Inflation. Andere aktuelle Gesellschaftsthemen, wie geopolitische Spannungen, Einwanderung oder Unsicherheiten in Folge von Kriegen beschäftigen Familien im Vergleich dazu weniger stark.
Am meisten verbessern liesse sich das Familienleben durch mehr finanzielle Ressourcen. Besonders ausgeprägt ist diese Meinung in der italienischen Schweiz und bei Einelternfamilien. Ebenfalls als stark förderlich für das Familienleben werden mehr Freizeit mit der Familie sowie ein tieferes Stressniveau erachtet.
Finanzielle Situation
Bei vier von zehn Familien (41 Prozent) reicht das Haushaltseinkommen nur knapp für das gemeinsame Familienleben und 6 Prozent kommen mit ihrem Einkommen nicht über die Runden. Besonders hoch ist der Anteil von Familien mit knappen finanziellen Ressourcen jeweils in der italienischsprachigen Schweiz, bei Familien mit kleinen Kindern und bei Einelternfamilien.
Mehr als die Hälfte der Familien (53 Prozent) gibt an, bereits einmal aus Kostengründen auf eine medizinische oder therapeutische Behandlung verzichtet zu haben. Noch höher liegt der Anteil in der französischsprachigen Schweiz und bei Einelternfamilien.
Vorsorge und Absicherung
In allen abgefragten Aspekten der finanziellen Absicherung und Vorsorge, von Invalidität über Arbeitsplatzverlust bis zur Pensionierung, gibt jeweils weniger als die Hälfte der Familien an, ausreichend abgesichert zu sein. Der Anteil von Familien, die sich unzureichend abgesichert fühlen, reicht je nach Thema von 34 Prozent bis 43 Prozent. Zwischen 18 und 25 Prozent der Familien wissen jeweils nicht, wie es um ihre eigene Absicherung und Vorsorge steht.
Für die Mehrheit der Familien (69 Prozent) ist es wichtig, ihren Kindern ein finanzielles Erbe hinterlassen zu können. Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz. Allerdings rechnet nur eine Minderheit (44 Prozent) mit einem Einkommen von 70 Prozent oder mehr des aktuellen Verdienstes nach der Pension. Zudem überwiegt mit 42 Prozent der Anteil an Familien, die sich betreffend Pensionierung unzureichend abgesichert fühlen.
Berufs- und Familienleben
Knapp zwei Drittel (64 Prozent) der Familien sind mit der Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben zufrieden. In der Romandie ist die Zufriedenheit etwas höher als in der übrigen Schweiz. Ebenfalls 64 Prozent der Familien sind zudem mit den von ihren Arbeitgebenden ergriffenen Massnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit zufrieden.
Weiter steigern liesse sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor allem, indem Arbeitgebende mehr Flexibilität bei der Einteilung der Arbeitszeit gewähren, vermehrt Möglichkeiten für Homeoffice schaffen und Teilzeitarbeit ermöglichen.
Rollenaufteilung
Die meisten Familien (78 Prozent), in denen die Partnerinnen und Partner im gemeinsamen Haushalt wohnen, sind mit der Rollenverteilung innerhalb der Familie zufrieden. Dennoch sehen 72 Prozent Verbesserungspotenzial und wünschen sich insbesondere in Bezug auf Zeit für sich selbst, bei den Aufgaben im Haushalt sowie bei der Kinderbetreuung eine gleichmässigere Verteilung zwischen den Partnerinnen und Partnern.
Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub
Jeweils ungefähr zwei Drittel (66 Prozent bzw. 64 Prozent) der Familien sind der Meinung, dass die Dauer des Mutterschafts- und des Vaterschaftsurlaubs zu kurz ist.
Philippe Gnaegi, Direktor Pro Familia Schweiz und Studienverantwortlicher, sagt: «Aus dem Modell der bürgerlichen Familie zu Zeiten der Industrialisierung hat sich über die Jahre die heutige Familienvielfalt in der Schweiz entwickelt. Mit dem Familienbarometer bilden wir die sich stetig wandelnde Situation von Familien in der Schweiz ab und schaffen damit eine wertvolle Diskussionsgrundlage für Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Verbänden.»
Yvonne Miller, Studienverantwortliche bei Pax, sagt: «Als genossenschaftlich verankertes Unternehmen bedient Pax die Bedürfnisse von Familien in den Bereichen finanzielle Vorsorge und Absicherung. Um Familien bei ihren finanziellen Vorsorgethemen unterstützen zu können, wollen wir die unterschiedlichen Situationen von Familien in der Schweiz kennen und verstehen. Mit unseren Dienstleistungen berücksichtigen wir den Wandel der Familien und die sich ändernden Anforderungen.»
Der vollständige Bericht «Schweizer Familienbarometer 2023 – Was Familien in der Schweiz bewegt» ist ab dem 4. April 2023 unter familienbarometer.ch abrufbar.
Über die Studie
Für das erste Schweizer Familienbarometer haben Pax und Pro Familia Schweiz im Zeitraum vom 16. November bis zum 8. Dezember 2022 insgesamt 2’084 Familien in allen Landesteilen der Schweiz über ein Online-Panel befragt. Mit der Durchführung der Befragung wurde das Beratungs- und Forschungsunternehmen Empiricon AG in Bern beauftragt. Um der Vielfalt heutiger Familienformen Rechnung zu tragen, wurden bei der Auswahl der Teilnehmenden keine Vorgaben oder Einschränkungen hinsichtlich Familienkonstellation gemacht.